In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Marge Ihre (unternehmerische) Freundin sein sollte!
Berechnen Sie die Marge als Differenz und Relation zwischen dem Nettopreis zu Ihren direkten Kosten. Die Begriffe Deckungsbeitrag, Handelsspanne oder Rohertrag werden in der Regel synonym mit Marge verwendet. Kurz:
Marge = Nettopreis minus direkte Kosten
Die direkten Kosten umfassen sämtliche Positionen, welche für Umsatzerzielung bzw. Leistungserbringung notwendig sind:
- Wareneinkauf (inkl. Bezugskosten)
- Rohstoff- und Materialeinsatz
- Fremdleistungseinsatz
- variable Personalkosten
- variable Drittkosten
- sonstige proportionale/variable Kostenbestandteile
Hebelwirkung der Marge
Es ist manchmal schon wunderlich, dass eigentlich erfahrene und langjährige Unternehmen und insbesondere deren Verkaufsteams die Hebelwirkung der Marge immer wieder ausblenden. Zum eigenen Schaden! Dabei ist es ganz einfach: Sie haben in Ihrem Kerngeschäft 30 %, 40 % oder gar 55 % Marge?
Und plötzlich wird 10 % Rabatt gegeben – für nichts und wieder nichts. Viele glauben, das sei schon die halbe Miete für den durchschlagenden Verkaufserfolg. Sie durchschauen den Leverageeffekt nicht: Eine Preisreduktion um 10 % bedingt, dass sie um mindestens 50 % mehr verkaufen müssen (bei 30 % Nettomarge) oder um ein Drittel mehr (bei 40 % Nettomarge). Dann ist aber erst derselbe, bisherige Deckungsbeitrag wie vor der Preissenkung verdient.
Der Margenschwund
Und was passiert, wenn die Preise gleichbleiben, aber die Marge sinkt durch erhöhte direkte Kosten? Margenschwund von 5 %: statt 30 % sind es nur mehr 25 %. Wie wirkt sich das aus? Der Verkaufsdruck steigt – 20 % mehr muss das Ziel sein, um den bisherigen DB zu erhalten. Bei 10 % an Mehrkosten wird es echt eng.
Der beste Weg zum Konkurs: in Mathe eine 5
Nun eine kleine Auffrischung in Sachen Prozentrechnung: Aus einem Prozentsatz, der unter 100 liegt, wird die Gesamtmenge = 100 berechnet.
Beispiel: Um 1 kg Marmelade herzustellen werden 600 g Marillen benötigt. Erfahrungsgemäß müssen ca. 20 % der Marillen aussortiert werden. Wie viele Marillen müssen also eingekauft werden, um 1 kg Marmelade herzustellen?
Lösung:
Die 600 g Marillen sind in diesem Fall nur 80 % (100 %-20 % Ausschuss).
Der Einkauf rechnet daher:
600 / 80 * 100 = 750 g
Demnach müssen für die Produktion von 1 kg Marmelade 750 g Marillen eingekauft werden.
Herausrechnen des Umsatzsteuerbetrages aus dem Bruttobetrag
Um die Umsatzsteuer aus einem Bruttobetrag herauszurechnen, gibt es für den Umsatzsteuersatz von 20% eine praktische Abkürzung: Die Umsatzsteuer beträgt 20% auf den Nettopreis; der Bruttopreis macht 240 € aus. Wie hoch ist die Umsatzsteuer in Euro?
Lösung:
Umsatzsteuer = 240 €/6 = 40 Euro
Die lange Rechnung wäre: Umsatzsteuer = 240 € /120*20 – durch Kürzen kommt man auf die Vereinfachung, bei der man den Bruttobetrag einfach durch 6 dividiert!
Alle Wege führen nach Rom – und viele Wege zum Nettopreis: Wenn Sie sich das Subtrahieren der Umsatzsteuer vom Bruttopreis ersparen wollen, können Sie auch gleich den Bruttopreis durch 1,2 dividieren. Z. B.: 240 €/1,2 = 350 € Prego!
Wie gut haben wir es doch in Österreich mit 20% Umsatzsteuer. Unsere deutschen Nachbarn mit ihrem 19%igen Normalsteuersatz müssen den langen Rechenweg und da auch meistens mit einem Taschenrechner beschreiten: Bruttopreis = 240 € /119 * 19 = € 38,32, netto = € 201,68. Wir geben zu, wir machen es beim Kopfrechnen mit der österreichischen Kurzroute leichter. Aber wenn es exakt sein soll, dann muss man sich halt Excel oder einen Taschenrechner bemühen.
Kreditkarten nicht vergessen
Übrigens: auch die Courtage bei Kreditkarten hat es in sich. 3% Abschlag vom Bruttopreis bedeutet, dass sich auch Ihre Marge verkürzt. Der Aufenthalt von Liss Heller auf Bali zeigte ihr, dass hier die indonesischen Unternehmer und Verkäufer besser rechnen. „Sie wollen die Rechnung mit der Kreditkarte bezahlen, Miss? Da muss ich aber 3% aufschlagen.“ Clever, denn bei einer Marge von 45% verliert dann das Geschäft nur 0,2% und als Kunde ist man geneigt zu sagen, ach, dann zahle ich das doch bar und erspare mir die zusätzlichen 3%. Ja, wenn man rechnen kann, dann passt es doch, oder?
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Dass Marge kein falschgeschriebenes Wort sondern für Ihr Unternehmen wirklich von enormer Bedeutung ist, das wissen Sie spätestens nach diesem Blogartikel. Darf’s sonst noch etwas sein?
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