Willkommen zu unserer Artikel-Serie: Steuerberatung für Handwerker.
Wir widmen uns hier den wichtigsten steuerlichen und unternehmerischen Spezialthemen, mit denen heutzutage alle Handwerker zu kämpfen haben.
Heute kommt Teil 3 unserer Serie mit meinem Lieblingsthema.
Der Unternehmerlohn
Konkret: was ist Dein Unternehmerlohn?
Was verdienst Du als Unternehmer für Dein Tätigsein?
Du sagst jetzt vielleicht: „Naja, ich hab ja sowieso meinen Gewinn.“
Allerdings stimmt das nur bedingt.
Du musst für Dich selbst einen kalkulatorischen Unternehmerlohn ansetzen.
D.h., wieviel würde ein Mitarbeiter Deiner Qualifikation bei Dir verdienen?
Kosten U-Lohn: Wie berechnest Du den kalkulatorischen Unternehmerlohn.
Die Formel Bruttogehalt mal 19 ist ganz probat.
Die Bemessungsgrundlage suchst Du Dir am besten in Deinem Kollektivvertrag heraus.
Und zwar bei Deiner Qualifikation.
Beispiel: im Kollektivvertrag für Baumeister ist die Qualifikation angegeben. Dann musst Du nur noch die Dauer Deiner Erfahrung ermitteln, also wie lange Du schon aktiv bist.
Diesen Wert nimmst Du für die Berechnung: Du bist beispielsweise schon seit 10+ Jahren Baumeister. Nehmen wir die Einstufung HP/OM mehr als 10 Jahre, dann ist für eine Vollbeschäftigung mit € 4.394,00 zu rechnen.
Oder du bist Installateur, dann gehst Du ähnlich vor und nimmst den Kollektivvertrag Deiner Innung.
Soll ich selbst mitarbeiten?
Das bedeutet Limitierung auf Deine eigene Arbeitskraft.
Diese Frage ist eine strategische.
Willst Du Dein Business erweitern, willst Du wachsen oder gibst Du Dich mit einem limitierten Einkommen zufrieden?
Alle diese Varianten sind OK.
Aber Du solltest wissen, was Du willst und was Du tust.
Wenn Du selbst mitarbeitest, wenn Du produktive Stunden erbringst, dann ist das Limit Dein persönlicher Zeiteinsatz. Du kannst nicht mehr als 8 bis 10 Stunden pro Tag arbeiten, Du wirst bald an Deine Grenzen geraten. Und Du kannst auch nicht mehr als sieben Tage pro Woche runterbiegen.
Welche Auslastung kannst Du erzielen, wenn Du Dich selbst einsetzt. Denn als Chef hast Du noch andere Aufgaben, beispielsweise Führen, Anweisen, Einschulen, Akquirieren, mit Kunden Kommunizieren und so weiter. Du bist in der ersten Phase Deines Unternehmens ein echter Zampano, Du brauchst all Deine Fähigkeiten, Du musst ein Hansdampf in allen Gassen sein. Sonst funktioniert es nicht. Und wenn Du in dieser Phase auch noch handwerklich mitarbeitest, dann wird es eng.
Deine persönliche Entscheidung
Das ist weder gut noch schlecht, sondern in erster Linie Deine persönliche Entscheidung.
Bitte bedenke trotzdem, dass Du älter werden wirst und nicht mehr über die Spannkraft verfügen wirst wie ein junger Handwerker.
Erinnerst Du Dich an die Zeit, in der Du nichts hast anbrennen lassen; Tage und Nächte eingesetzt hast?
Das ging dann halt eine Weile gut, gerade weil Du Dein Handwerk total liebst.
Aber irgendwann könntest Du ausgebrannt sein.
Gefahren für jeden Unternehmer – die Haftung:
Manchmal kann es schwierig werden – wenn Du beispielsweise Probleme mit der Krankenkasse, dem Finanzamt, dem Magistrat hast.
Es geht dir knapp, Du kannst zwar die Löhne und Gehälter bezahlen, aber die Lohnnebenkosten gehen sich nicht aus. Die Gebietskrankenkasse sieht das leider nicht gerne und Schwupps, stellt sie einen Insolvenzeröffnungsantrag. Oder Du hattest Dein Team falsch eingestuft? Oder mit einen Subunternehmer zusammengearbeitet, der dir Lohnabgaben schuldig geblieben ist.
Du als Geschäftsführer wirst zur Haftung herangezogen. Alles schon mal passiert. Dabei bist Du nicht schuld, sondern ein Kunde hat Dich über den Tisch gezogen, Du bist um viel Geld umgefallen.
Gerade solche Begebenheiten bringen Dich an die Grenze des Ruins, wenn Du nicht einen Steuerberater oder Rechtsanwalt hast, der Dich wieder rausboxen kann.
Was sind die einzelnen Gefahren?
- Die Krankenkasse
- Das Finanzamt bei Lohnsteuer, DB, DZ
- Der Magistratbei der Kommunalsteuer
- Das Finanzamt bei der Umsatzsteuer und bei den Ertragsteuern
- Die Bank stellt Deine Kreditlinie fällig…
Wie sicherst Du Dich ab?
Die richtige Rechtsform kann Dich vor den Zugriffen schon ein wenig abschotten, aber nicht gänzlich.
Trag Dich hier ein und du erhältst das GRATIS E-Book zum Thema Handwerker und Steuern.