Mehr Mut, mehr Geld: So starten Frauen finanziell richtig durch! 

Am 8. März feiern wir den Internationalen Frauentag – ein Tag, der nicht nur für Gleichberechtigung, sondern auch für finanzielle Unabhängigkeit steht. Doch die Realität zeigt: Frauen verdienen immer noch deutlich weniger als Männer, übernehmen den Großteil unbezahlter Care-Arbeit.  

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deine Finanzen selbst in die Hand nimmst, kluge Sparstrategien nutzt und neue Einkommensquellen erschließt.  

Gendereinkommen: Fortschritt oder Illusion? 

In den letzten zehn Jahren ist die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern laut Lohnsteuerdaten zwar gesunken – von 39,3 % im Jahr 2012 auf 34,7 % im Jahr 2022. Doch was bedeutet das wirklich? Während das mittlere Bruttojahreseinkommen von Frauen 2022 bei 25.704 Euro lag, verdienten Männer im Median 39.355 Euro. 

Warum verdienen Frauen weniger? 

Ein zentraler Faktor bleibt die Verteilung der Care-Arbeit: Frauen übernehmen weiterhin den Großteil unbezahlter Tätigkeiten wie Kinderbetreuung und Pflege. Das führt zu mehr Teilzeitjobs, längeren Karrierepausen und schlechteren Gehaltsverhandlungen – und damit zu einem deutlichen Einkommensrückstand. 

Frauen können und sollten aktiv ihre finanzielle Zukunft gestalten 

Kurzfristige Maßnahmen, um mehr Geld im „Börserl“ zu haben:  

  • Verschaffe Dir einen Überblick über Deine Finanzen! 

Durchforste Deine Ausgaben und finde Einsparpotenziale. Nutze dazu unsere Haushaltsrechnung– so siehst Du sofort, wo Dein Geld bleibt und wo Du sparen kannst. Schreib uns eine E-Mail mit „Haushaltsrechnung“.   

  • Der Cafe Latte Trick 

Der Trick, jeden Tag einen Euro mehr zurückzulegen: Beispiel: erster Tag ein Euro zweiter Tag zwei Euro, dritter Tag drei Euro, vierter Tag vier Euro und am Ende des Monats hast Du 465 € auf die Seite geräumt. Der Vorteil dabei: es tut nicht weh, kleine Beträge sofort zur Seite zu schaffen. Das Gehirn fürchtet sich vor großen Beträgen, kleine Beträge kann dein Gehirn gut verkraften. 

  • Einkaufen gehen niemals mit leerem Magen: 

Das ist eine Geldvernichtung, denn man kauft viel mehr an als man wirklich braucht. Der berühmte Einkaufszettel hilft. 

  • Keine Frust-Einkäufe mehr 

Der Schnäppchen-Bias: Ach, das kostet ja so wenig. nur ein paar Euro und man hat schon einen Gegenstand gekauft, den man eigentlich überhaupt nicht mehr bräuchte. 

Mache ein Inventar: Wie viele Dinge hast Du zu Hause, die Du erst ein einziges Mal angezogen hast, weil Du Dich in der Farbe geirrt hast, im Material, oder weil die Hose vielleicht zu groß oder zu klein wurde. Wie viele Schuhe hast Du Dir gekauft, die im Schuhschrank verschwunden sind, weil sie Dir nicht mehr passen. Wie viele Nippes stehen bei Dir herum, die eigentlich unnötig sind. Sie sind ja so süß!! 

Gestern hatte ich ein Gespräch mit meiner Schwester und sie sagte mir: meine Erben werden sich freuen, mein ganzer Dachboden ist voller Zeug, das niemand mehr braucht, weder ich und schon gar nicht meine Erben. 

Hast Du auch solche Aha-Erlebnisse? 

Schnell Geld verdienen – so geht’s! 

  • Verkaufe unnötiges Zeug: zum Beispiel veranstalte einen Secondhand Markt. 

Wir haben einen solchen veranstaltet und hatten immerhin für unnötige Dinge eine Einnahme von 870 €. Diese habe ich zwar gespendet, aber Du kannst Dir auch selbst einnähen, salopp ausgedrückt. 

Verkaufe alte Sachen, die Du loswerden möchtest auf Willhaben, Vinted, Sellpy, oder anderen Plattformen. Dazu braucht es den Mut loszulassen. Und ein paar freche Ideen, damit für Dich einige viele Euros hängen bleiben. 

Vielleicht stellst Du Dir die Frage: muss ich das versteuern? Wenn Du das nicht gewerbsmäßig machst, sondern einmal nach der Devise „alles muss raus“ Dein bestehendes Vermögen in Geld umwandelst, ist das kein steuerpflichtiger Vorgang. Du nimmst einen Teil Deiner Vermögenswerte, das sind zum Beispiel alte Kleider, alte Schuhe, Handtaschen, Ohrclips, oder Halstücher, und tauschst diese Tücher gegen Geld. Das ist eben nicht steuerpflichtig. 

Du bist mit Deinem Einkommen nicht zufrieden? 

Wenn Du angestellt bist, rede mit Deinem Chef, Deiner Chefin und führe ein fundiertes Gehaltsgespräch. Bereite Dich gut vor. Und übe Dich in Mut und Selbstbewusstsein! 

In meiner langjährigen Praxis stelle ich immer wieder fest, dass Frauen zu wenig Mut besitzen, für ihre Dienstleistung, für ihr Engagement, für qualitative Arbeit mehr Geld zu verlangen. 

Denke nicht, mein Chef wird ja hoffentlich erkennen, wie toll ich bin. Ja er wird es erkennen, nein. Und er wird Dir keinen Euro mehr geben, wenn Du nicht darauf pochst. Warum soll ich Dir als Chefin mehr Geld geben, wenn ich das Gefühl habe, mit weniger Geld geht’s auch!  Du schaffst es nicht, eine Gehaltserhöhung rauszuverhandeln? Macht nix, dann such Dir andere Möglichkeiten, Geld dazu zu verdienen. 

Zusätzliche Einkommensquellen nutzen 

Erster Schritt was mache ich besonders gern? Mach Dein Hobby zu einem Geschäft. 

Zweiter Schritt: kann das, was ich gerne mache, überhaupt pekuniär, also in Geld umgewandelt werden? 

Ein paar Beispiele aus der Praxis:  Eine Freundin von mir liebt es, aus angeschwemmtem Holz also aus Treibholz dekorative Kunstwerke zu schaffen. Am Anfang war es nur ein Hobby. Dann begann sie, über Etsy zu verkaufen. mit Erfolg.  Am Anfang war es nur „little“ Money, aber ihr Geschäft wuchs. Heute veranstaltet sie Online Seminare für die Gestaltung von Kunstgewerblichen Gegenständen. 

  • Online Trainings 

Eine andere Freundin ist sehr kommunikativ und hat für sich entdeckt, dass sie im Multilevel Marketing (MLM) ihre Erfüllung findet. 

Sie vertreibt ein Zusatzprodukt aus dem MLM Marketing und verdient damit anständig Geld dazu.  Diese beiden Beispiele Etsy und MLM sind nur einige wenige, die Du Dir überlegen kannst. Schau Dich im Internet um, aber falle nicht auf Menschen herein, die Dir sofort die Millionen Umsätze versprechen. 

Ein bisschen Schulung und Weiterbildung ist natürlich erforderlich. Aber Du wirst für Dich schon das finden, was zu Dir passt. 

Achtung: es kann durch aus sein, dass Du bei dieser zusätzlichen Erwerbstätigkeit Steuern zahlen musst.  

Wenn Du damit beginnst, hast Du vielleicht Anlaufverluste, die kannst Du allerdings steuerlich gut verwerten. Du kannst dann am Anfang sogar die schon bereits bezahlte Lohnsteuer aus Deinem Dienstverhältnis zurückfordern. 

Rechne Folgendermaßen: 1000 € Zusatzeinkommen pro Monat, du investierst 800 € schon gleich einmal in eine Veranlagungsform, 200 € legst Du zur Seite für die Steuer. 

Ein Tipp: bis 55.000 Euro € (bis 31. Dezember 2024: 35.000 Euro) sind zusätzliche Einnahmen umsatzsteuerfrei.  

Clever investieren und langfristig Vermögen aufbauen 

  • Und was machst Du jetzt mit dem Geld? 

Der Zinseszinseffekt ist enorm, je früher Du anfängst in Finanzprodukte zu investieren, desto mehr wird sich Dein Geld vermehren.  

Ein Beispiel: Du hast noch 15 Jahre bis zur Pension und möchtest Geld veranlagen, damit nachher ein guter Posten zur Verfügung steht, damit Du Deine laufenden Ausgaben nach dem Wegfall Deines aktiven Einkommens berappen kannst. 

Erben: Wer bekommt wie viel? 

Die Zahlen sprechen für sich: 

  • Die unteren 90 % der Haushalte in Österreich erben im Durchschnitt 150.000 Euro
  • Betrachtet man jedoch die Top 10 %, steigt das Erbe bereits auf 828.000 Euro 

Der Unterschied wird noch dramatischer, wenn man das oberste ein Prozent der Bevölkerung betrachtet: Hier liegt das durchschnittliche Erbe bei beeindruckenden 3.373.000 Euro. Erbschaften sind somit einer der Haupttreiber für die ungleiche Vermögensverteilung und verstärken die finanzielle Kluft von Generation zu Generation. 

Von der Liebe zur finanziellen Realität: Scheidung und ihre Folgen 

Eine Scheidung kann nicht nur emotional, sondern auch finanziell eine große Belastung sein.  

Rund 40 % aller Ehen in Österreich enden vor dem Scheidungsrichter, meist nach etwa 10 Jahren. Das mittlere Scheidungsalter beträgt bei Männern 45,6 Jahre und bei Frauen 42,3 Jahre. 

Quellen: https://www.statistik.at/fileadmin/pages/362/Infotext_GenderStatistik_Einkommen.pdf 

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