„Unternehmersein ist ein Abenteuer, eine Reise ins Unbekannte, voller Herausforderungen, aber auch voller unendlicher Möglichkeiten. Sei Dir aber auch der Wahrheit bewusst in dem altbekannten Spruch: Selbstständig heißt SELBST und STÄNDIG.“ – Liss Heller, Unternehmerin
Ich reise 30 Jahre zurück in die Vergangenheit, begegne mir selbst, der jungen Unternehmerin Liss Heller. Es ist ein Interview der etwas anderen Art.
Fragen, die Dich auf Deiner Unternehmerreise begleiten dürfen:
- Wie funktioniert Glück, Freiheit, Leichtigkeit?
- Welches Leben möchte ich leben?
- Was hindert mich daran, dieses Leben zu leben, das ich mir wünsche?
- Wie komme ich ins Vertrauen zu mir, zu meinen Fähigkeiten, dazu, dass was immer ich mir vornehme, auch funktionieren wird?
Reflektiere Dich.
Der Schritt ins Unternehmer-Sein erfordert Mut. Ich war mutig. Ich bin gescheitert. Ich bin wieder aufgestanden. Ich bin viel gereist. Ich bin wieder zu Hause angekommen. Ich traf bemerkenswerte Persönlichkeiten. Ich hatte Mentoren, die mich forderten und förderten. Ich verlor nie mein Vertrauen in mich.
In diesem Interview gebe ich einen ehrlichen Einblick in die Welt eines Unternehmers.
Spoiler-Alarm: Diese Empfehlungen sind das Geheimrezept für den Erfolg eines jungen Unternehmers wie Dir. Fürchte Dich nicht zu fallen, sondern steh wieder auf; lass die Stolpersteine liegen und gehe weiter Deinen Weg.
Rückblickend auf Deine Unternehmerreise: Welche Ratschläge würdest Du Deinem jüngeren Selbst geben, als Du Dein Unternehmen gründetest?
- Schau, dass Du in der Anfangsphase genügend finanzielle Reserven hast. Damit Du Deine Haushaltsausgaben (wie Miete, Strom, Lebensmittel, etc.) bewältigen kannst.
Viele Unternehmer starten mit ihrem Business und haben leider überhaupt kein Eigenkapital. Häufig wird es an allen Ecken und Enden zu knapp. Vernünftige Ausgaben wie z.B. für Marketingaktivitäten oder Werbung etc., sind dann meist nicht im Budget.
Und am Schluss kommt das große „Gähnen“, weil man es nicht schafft seinen Businessplan zu erfüllen. Da kommen wir auch gleich zum zweiten Ratschlag:
- Mach Dir einen Businessplan! Schreibe Dir Dein Geschäftsmodell zusammen. Ich hatte heute ein Interview mit einem jungen Unternehmer, der Dropshipping und Online-Marketing betreiben möchte. Ich habe ihn sofort gefragt, was für ein Produkt er denn überhaupt verkaufen möchte. Werde Dir als Unternehmer als erstes klar: „Was ist das Produkt, die Produktpalette, die Du anstrebst.“
Lege Deine Einkaufs- und Verkaufspreise fest. Ist genügend Marge vorhanden? D.h. die Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis oder den Leistungen, die man erbringt. Meist lügt man sich selbst in die eigene Tasche, erstens weil man glaubt, es sei alles viel billiger und auf der anderen Seite man könne wesentlich mehr Umsatz erzielen.
- Investiere in Deine Weiterbildung! Besuche vernünftige, praxisnahe Kurse. Doch Vorsicht bei sogenannten „Supercoaches“, die Dir das Blaue vom Himmel versprechen und Dir das Geld aus der Tasche ziehen. Geh intuitiv auf die Suche – Du brauchst vernünftige, erdige Informationen, die Dich in Deinem Business weiterbringen; z.B. zum Thema Marketing oder Produkte. Bei den Produkten ist zu überlegen: Was sind die neuesten Trends. Wirf mal einen Blick über die Grenzen, in die USA – die sind da oftmals Vorreiter. Aber wenn Du in dem Bereich grüne Energie, dann lass die USA mal außen vor. Der Norden von Europa wäre hier ein guter Anhaltspunkt für gute Produkte und Trends.
- Stelle zeitgemäß Deine Zahlen zusammen. Dazu brauchst Du entweder einen guten Steuerberater oder auch die Selbstdisziplin, Dich hinzusetzen und Dein Zahlenwerk durchzuschauen. Du musst auch vielleicht Hochrechnungen machen, ob das Geld, das Du derzeit hast, ausreicht.
- Schau, dass das Cashmanagement gut funktioniert. Mache Forderungen gegenüber Kunden sofort einbringlich (Skonto!) und arbeite mit guten und seriösen Zahlungsanbietern zusammen, bei denen Du keine hohen Gebühren zahlst und wo das Geld schnell auf Dein Konto fließen kann.
Welche Routinen haben Dir geholfen, effektiver als Unternehmerin zu sein?
- Erstelle einen Zeitplan. Die Faustregel lautet: Mit bereits 8 Minuten Planung sparst Du Dir eine Stunde Zeit (Produktivität!). Schaffe Dir auch Raum für die „Rendezvous“ mit Dir selbst (diese Termine kannst Du als Dauertermine in Deinen Kalender eintragen). In diesen geblockten Terminen kannst Du Dich der Strategie widmen. Auch ist zu überlegen, ob Du zur Verfeinerung Deiner Strategie einen zweiten oder dritten Geschäftspartner dazuholst.
Und als Unternehmer kann man nicht immer alles planen. Es gibt Situationen, die einen Spielraum für Improvisation erfordern. Hier müssen wir besser sein als unsere Haupt-Mitbewerber aus Deutschland, die in der Flexibilität nicht an uns herankommen.
- Such Dir einen wirklich guten Buddy. Jemand, der mit Dir Gesprächssituationen, Entscheidungssituationen durchgehen kann. Das kann ein guter Coach sein, ein guter Freund oder auch ein Onkel, Tante. Jemand, der ein bisschen Durchblick hat und von Dir persönlich weit genug weg ist. Er sollte nicht zu sehr in Deine eigene Gedankenwelt involviert sein. Diese Person muss Dich hier objektiv beraten können.
Wenn Du einen Buddy hast, ist es so wie beim Tauchen: Ohne einen Buddy geht man nie unter Wasser. Ein Buddy kann Fehler ausgleichen und erkennen, wo sich Gefahrzonen befinden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Mentor und einem Buddy?
Der Mentor ist meist in seiner persönlichen Entwicklung als Unternehmer weiter als Du, hat schon viel (Lebens-)erfahrung und kann Dir mit Tipps und Tricks helfen, damit Du weiter kommst in Deinem unternehmerischen Sein.
Dr. Google filtert einige Mentoren heraus. Vielleicht findest Du jemanden, der gratis ist. Weil dieser auch davon profitiert, mit einem jungen Menschen zusammenzuarbeiten. Man nennt sie auch Business-Angels, die sogar ein Kapital im Hintergrund haben.
Wenn Du einen Mentor findest, halte die Termine mit ihm ein. Seine Zeit ist genauso kostbar wie Deine.
In Teil 2 spricht Liss über das Scheitern und Herausforderungen im Unternehmeralltag, über die Wichtigkeit von innovativen Technologien und den Aufbau eines Netzwerkes.
Stay tuned!