Trading ist der Handel und Trader sind Wertpapierhändler, die an Finanzmärkten handelt. Crypto-Trader betreiben Trading eben auf virtuellen Börsen.
Wie handelt man mit Bitcoins?
Die einfachste Form des Tradings ist es, eine Kryptowährung wie den Bitcoin zu kaufen und dann liegen zu lassen. Man nennt das in der Krypto-Sprache HODL. Man wartet, ob sich Bitcoins wertmäßig entwickelt.
Für einen Vollblut-Trader ist dies zu simpel. Er/sie kauft Bitcoins, verkauft diese, um andere Kryptowährungen zu erhalten. D.h. er/sie wechselt diese beispielsweise in Ripple oder Dash um. Dann in Iota, Neo, Monero oder ETH. Dazwischen wird immer wieder der Bitcoin „bemüht“, als Zwischen-Kryptowährung sozusagen. Nicht jedes Cryptoasset lässt sich nämlich durch Euro oder Dollar (das sogenannte FIAT Money) erwerben. Es ist eine Art Zwischenposition erforderlich.
Wie sieht es mit der Versteuerung von Bitcoins in Österreich aus?
(…und auch in Deutschland läuft es ähnlich ab)
Nehmen wir den einfachsten Fall:
Das HODL Beispiel – Ankauf, Halten und Verkauf:
- Es steht und fällt hier mit der Haltedauer des gekauften Assets. Halten Sie den Bitcoin/Altcoin weniger als 12 Monate und erzielen Sie einen Gewinn, dann kommt voll die Einkommensteuer nach Tarif zum Tragen.
- Durchhaltevermögen wird belohnt: Zwischen dem Tag der Anschaffung und dem Verkauf liegen mehr als 12 Monate – Achtung, nicht ein Kalenderjahr, sondern gezählte Monate – dann sind Sie fein raus. Sie haben die Spekulationsfrist von einem Jahr umrundet und kassieren steuerfrei.
- Wie legen Sie Beweise vor? Datum des Ankaufs (der Umwechslung) und Datum des Verkaufs müssen Sie dokumentieren. Das geht über Ihre Soft- oder Hardwallet, über Tools wie Cointracking, durch Screenshots oder durch Excellisten und Abbuchung von einer Kreditkarte.
- In Ihre Steuererklärung müssen Sie den Gewinn, den Sie nach der Spekulationsfrist erwirtschaftet haben, nicht aufnehmen. Achtung, in Deutschland könnte es – abhängig vom Informationsstand des Finanzamtes – anders laufen. Hier empfehlen wir Ihnen gerne wissende Steuerberatungskollegen und –kolleginnen.
Was passiert, wenn man bei Kryptohandel einen Verlust erzielt?
Gegen Spekulationsgewinne können Sie einen solchen kompensieren, und zwar im Kalenderjahr, in welchem Sie den Verlust und den Gewinn realisiert haben. Gegen andere Einkünfte, z.B. aus Gewerbebetrieb oder aus selbständiger Tätigkeit, lässt sich ein solcher Verlust allerdings nicht ausgleichen. So sind die Richtlinien.
Wie hoch ist der Einkommensteuertarif in Österreich?
(…und wie berechnet man die Einkommensteuer?)
Es gibt es seit 2016 sechs Tarifstufen. Für Einkommensanteile über 1 Million Euro pro Jahr kommt zeitlich befristet für die Jahre 2016 bis 2020 ein höherer Steuersatz von 55 Prozent zur Anwendung. Quelle: bmf.gv.at
Tarifstufen Einkommen in Euro |
Grenzsteuersatz ab 2016 |
11.000 und darunter |
0% |
über 11.000 bis 18.000 |
25% |
über 18.000 bis 31.000 |
35% |
über 31.000 bis 60.000 |
42% |
über 60.000 bis 90.000 |
48% |
über 90.000 bis 1.000.000 |
50% |
über 1.000.000 |
55% |
Rechenbeispiel für Kryptogeschäfte
Die erzielten Einkünfte aus der Krypto-Veranlagung (unter einem Jahr) sind mit Ihren anderen Einkünften, z.B. auch aus einem Dienstverhältnis, zusammenzuwerfen. Haben Sie beispielsweise 35.000 Euro erzielt und kein weiteres Einkommen, so macht die Steuer 7.980 Euro aus; wenn Sie jedoch 20.000 Euro andere Einkünfte haben und in dieser Tarifstufe lediglich 2.450 Euro an Steuern zahlen, schnellt die Zahlungspflicht hinauf: es werden satte 16.380 Euro fällig, also um 8.400 Euro mehr. Die Basiszahlung von 2.450 Euro rechnen Sie gegen. Aber die Steuerprogression trifft Sie heftig.
Und haben Sie eine höhere Basis, dann katapultiert das die Einkommensteuer schnell hinauf. Z.B. bei 90.000 Euro sind es 32.880 Euro.
Trading, die Dauerschleife – Ankauf + Verkauf + Ankauf + Verkauf + Ankauf + Verkauf + Ankauf +Verkauf + Ankauf + Verkauf + Ankauf + Verkauf + Ankauf…
Sie starten mit Bitcoins, verkaufen diese, um andere Kryptowährungen zu tauschen. Ripple oder Dash. ETH, Neo, Monero, oder TenX. Der Bitcoin ist oft bei diesem Wechselspiel eingesetzt – als eine Art Puffer.
Eine Krypto-Rally?
Bitcoin (BTC) – Ethereum(ETH) – Ripple (XRP) – Bitcoin Cash (BCH) – Cardano (ADA) – Stellar (XLM) – NEO (NEO) – Litecoin (LTC) – EOS (EOS) – NEM (XEM) – IOTA (MIOTA) – Dash (DASH) – Monero (XMR) – Tronix (TRX) – Qtum (QTUM) – Lisk (LSK) – VeChain (VEN) – Ethereum Classic (ETC) – ICON (ICX) – Populous (PPT):
Mit wie vielen dieser Cryptos traden Sie? Und wie viele Transaktionen finden so in einem Jahr statt? Wir wissen von unseren Klienten, dass es Hunderte, ja Tausende sein können.
Wie Sie sich in der Krypto-Rally sicher durch die Steuer manövrieren, darum geht es in unserem nächsten Blog. Die Krypto-Steuer-Dauerschleife.
Neurowissenschaftlich ist Trading mit ein paar echten Biases (auch Denkfallen) gepaart.
Und genau darum wird es im nächsten Blogartikel gehen….
Sie kommen leider nicht daran vorbei, einen Steuerberater beizuziehen. Sie haben noch weitere Fragen?
Gerne gehen wir diese mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch durch. Dabei stellen Sie mit uns die verschiedenen Szenarien zusammen, um aus einem Bouquet an Varianten die für Sie Beste zu wählen. Schicken Sie uns doch eine E-Mail an crypto@hellerconsult.com und vereinbaren Sie ein kostenloses 15-minütiges Telefongespräch.