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Steuerreform 2022 – ein Blick in die Zukunft

Wir werfen einen Blick in die Steuer-Kugel des Jahres 2022. Die Sterne stehen ganz im Sinne der öko-sozialen Steuerreform. Ein grünes, umweltfreundliches Jahr steht uns bevor. Auch Lohn- und Einkommensteuersenkungen sind prophezeit… Um mehr über diese „zauberhaften“ geplanten Maßnahmen der Steuerreform zu erfahren, werfen wir jetzt einen tieferen Blick in die Kugel…:

Senkung der Lohn- und Einkommenssteuertarife

Bis 2022 soll die Lohn- und Einkommensteuer gesenkt werden. Das bedeutet, dass alle Einkommen über 11.000 Euro pro Jahr begünstigt werden.

Neue Lohnsteuertabelle:

Einkommen (von) Einkommen (bis) Steuersatz (aktuell) Steuersatz (neu)
0 Euro 11.000 Euro 0 % 0 %
11.000 Euro 18.000 Euro 20 % 20 %
18.000 Euro 31.000 Euro 35 % 30 %
31.000 Euro 60.000 Euro 42 % 40 %
60.000 Euro 90.000 Euro 48 % 48 %
90.000 Euro 1.000.000 Euro 50 % 50 %
1.000.000 Euro 55 % 55 %

 

Unser Steuer-„Senf“ dazu: Auch wenn es ein löbliches Vorhaben ist die Steuer zu senken, ist dennoch eine gewisse Kritik angebracht. Die Senkung des Einkommenssteuertarifes trifft in erste Linie die weniger Verdienenden. Durch die kalte Progression jedoch werden Menschen  mit höheren Einkommenssteuerbelastungen konfrontiert, was in der Vergangenheit nicht so war. Beispiel: auch wenn man für 31.000 – 60.000 nur mehr 40% Steuern zahlt, ist es dennoch zu wenig, um die Inflation abzudecken. Wir haben jetzt eine Inflation von mehr als 5%. Bei den Materialpreisen ist die Inflation sogar mehr als 10%. Die Menschen spüren es am Geldbörserl und durch die kalte Progression wird die Inflationsrate nicht kompensiert.

Die Körperschaftsteuer (KöSt) für Unternehmen wird reduziert

Statt der bisherigen 25 Prozent soll die Körperschaftssteuer auf Gewinne von Unternehmen nur noch 21 Prozent betragen. (stufenweise bis 2024)

Unser Steuer-„Senf“ dazu: Es ist positiv, dass die Körperschaftssteuer für Unternehmen reduziert wird – hier hat Österreich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Nachbarstaaten, z.B. Deutschland. In Deutschland ist die KöSt mit 21% genauso hoch wie in der beabsichtigten Steuerreform in Österreich. Aber dort kommt noch die Gewerbesteuer dazu und die kann in einzelnen Gemeinden sehr heikel sein. Da kommt man schon auf eine Steuerbelastung von Gewerbesteuer und KöSt von mehr als 30%.

Familienbonus wird erhöht

Um Familien steuerlich zu entlasten, soll der Familienbonus pro Kind von 1.500 Euro auf maximal 2.000 Euro erhöht werden.

Unser Steuer-„Senf“ dazu: Familienbonuserhöhung ist eine gute Maßnahme, die wir begrüßen.

Mitarbeiterbeteiligung

Arbeitnehmer soll es ermöglicht werden mit bis zu 3.000 Euro steuerfrei pro Jahr am Gewinn eines Unternehmens beteiligt werden zu können.

Unser Steuer-„Senf“ dazu: Mitarbeiterbeteiligung ist wie immer eine Totgeburt. Dass man als Arbeitnehmer am Gewinn des Unternehmens beteiligt ist, wird nur in ganz wenigen Fällen schlagend. Daher geht die Grenze von 3.000 Euro ins Leere.

CO2: Umweltschädliches Verhalten wird höher besteuert

Im Kampf gegen die Klimakrise soll die neue CO2-Bepreisung Diesel- und Benzin-Treibstoffe teurer machen. Bereits Anfang 2021 trat die die Erhöhung der NoVA (Normverbrauchsabgabe) in Kraft und steigt seit Juli 2021 automatisch.

Unser Steuer-„Senf“ dazu: Bei den Umweltmaßnahmen sind wir skeptisch – eigentlich müsste der Diesel- und Benzinpreis auf ca. 4 € angehoben werden, um überhaupt eindämmende Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt zu erzielen. Außerdem weiß man, dass der Personenverkehr nur ca. 10-15 % des CO2 Aufkommens ausmacht. Also sind hier wieder die Privatpersonen Leidtragende der Steuerbelastungen. Denn durch die Änderung von Diesel-, Benzin- und Heizölpreisen kommt der Einzelne Private Energiebezieher zum Handkuss. Immerhin ist die Inflationsrate bei den Energiekosten schon im zweistelligen Bereich.

Die weniger schöne Wahrheit… Erzeugerpreise explodieren

Die Erzeugerpreise stiegen um 12 Prozent! Das geschah das letzte Mal 1974 durch die Ölkrise. Dadurch, dass die Erzeuger ihre Inflation bei den Einkaufspreisen größtenteils auf die Verkaufspreise umlegen, wird es nicht lange dauern, bis sich diese extreme Inflation in den Verbraucherpreisen niederschlagen wird.

Hinzu kommt das Geschäft mit Crypto-Assets: steht das bisherige Finanzsystem vor dem Kollaps?

Das Geschäft mit den Crypto-Assets boomt, aber niemand beschäftigt sich damit, wie die steuerlichen Folgen sind.

Die Inflation der Papierwährungen gerät außer Kontrolle – Zentralbanken sind machtlos. Die Flucht in Sachwerte, wie Crypto-Assets und Gold, die noch einen echten Inflationsschutz bieten, hat bereits begonnen. Damit Du auf dem steuerlegalen Kurs bleibst, geben wir in diesem kostenlosen E-Book einen ersten Überblick über die steuerlichen Auswirkungen von Crypto-Assets. Das kannst Du hier DOWNLOADEN.

Steuerverteilung in Österreich

Der Finanzausgleich zwischen dem Bund, den Ländern und Gemeinden gerät immer mehr in Schieflage. 67,4 % der Steuereinnahmen fließen an den Bund, auch die CO2 Steuer. Nur 20,7 % fließen an die Länder, 11,9 % an Gemeinden. Das ist eine Ungleichverteilung, die immer mehr zunimmt. Und man sollte hier schon auf die Gemeinde-Finanzen etwas mehr Rücksicht nehmen. Welche Steuern sind das in der Regel: die Lohn- und Einkommensteuer, Umsatzsteuer, restliche Verbrauchersteuern, Körperschaftssteuer, Tabak und Alkohol sind Teil der Steuerverteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.

 

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