Aller Anfang ist schwer. Aber: Durch die richtige Kalkulation wird Ihnen der Start erleichtert.
Dieser Artikel soll Ihnen eine Hilfestellung dazu geben, was alles zu bedenken ist, bevor Sie in die Selbständigkeit wechseln.
Tipp 1: Die finanziellen Mittel für die privaten Bedürfnisse
Wahrscheinlich wissen Sie, welche Ausgaben Sie im privaten Bereich durchschnittlich haben. Trotzdem, bevor Sie sich selbständig machen, ist es ratsam, eine Aufstellung der monatlichen Fixkosten zu machen
- Wie viel kosten mich Miete, Strom, Gas, Versicherung?
- Gibt es einen privaten Kredit, für den ich Raten zu leisten habe?
- Was kostet mich mein Auto?
- Wie viel gebe ich monatlich durchschnittlich fürs Essen aus?
Überlegen Sie sich auch schon hier, welche Dinge Sie einsparen könnten, wenn es nötig wäre.
Zwischentipp: Berechnen Sie wie viel Sie mindestens erwirtschaften müssen, um davon leben zu können.
Nun eine kleine Rechenaufgabe: Ausgaben für Ihren persönlichen Bedarf plus Ihre Unternehmenskosten, pro Zeiteinheit (pro Monat, Jahr…). Das ist das Minimum, das Sie erwirtschaften müssen. Diesen Betrag teilen Sie durch den verrechneten Preis pro Leistungseinheit, oder durch den Deckungsbeitrag*) je Produkteinheit, und schon haben Sie die Information, wieviele Einheiten Sie pro Zeiteinheit verkaufen müssen.
Tipp 2: Eine Übersicht über laufende Ausgaben erstellen
Die nächste Frage ist natürlich: Was brauchen Sie, um Ihr Unternehmen zu eröffnen beziehungsweise welche laufenden Betriebsausgaben werden Sie haben? Betriebsausgaben sind alle Ausgaben, die Sie ohne Ihr Unternehmen nicht hätten. Zuerst ist abzuklären, ob Sie für Ihre Tätigkeit ein Büro, eine Werkstatt, eine Praxis oder andere Räumlichkeiten benötigen. In Verbindung mit Ihrer Tätigkeit brauchen Sie Büromaterial, bestimmte Möbel, Einrichtungsgegenstände, Werkzeug, Materialien etc.
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Tipp 3: Die richtige Preiskalkulation
Hier unterscheiden wir zwischen Dienstleistungen, die normalerweise nach Stunden verrechnet werden, und Produkten, die Sie nach Stück verkaufen.
Sowohl bei Dienstleistungen als auch bei Produkten sollten sich Sie natürlich an den gängigen Preisen der Konkurrenz orientieren. Dies ist wichtig, um den vorhandenen Marktpreis nicht zu zerstören, beziehungsweise nicht als zu teurer Neuanbieter im Markt zu gelten. (Bei Produkten müssen Sie in Ihre Berechnung auch die Rohstoff- und Herstellungskosten einberechnen.)
Bei der Kalkulation von Dienstleistungen geht man aus, dass wir im Jahr 52 Wochen zur Verfügung haben, abzüglich 5 Wochen Urlaub, 2 Wochen Feiertage und 2 Wochen Krankenstand. Dann kommen wir auf insgesamt 43 Arbeitswochen. Wir nehmen an, Sie arbeiten an 5 Tagen in der Woche. Das ergibt insgesamt 215 Arbeitstage im Jahr, die Ihnen für die Erbringung Ihrer Dienstleistung zur Verfügung stehen. Nun stellt sich die Frage: Wie viele Kunden können Sie mit Ihrer Dienstleistung pro Tag bedienen? Wie viel Vorbereitungszeit brauchen Sie, wie viel Zeit verbringen Sie mit dem Kunden?
Ein Beispiel: Sie sind Physiotherapeut, bereiten sich pro Kunde eine halbe Stunde vor und therapieren Ihren Kunden eine Stunde. Somit brauchen Sie pro Kunde 1 ½ Stunden. Bezogen auf einen 8 Stunden-Tag können Sie 4 Kunden pro Tag betreuen, denn etwa 2 Stunden pro Tag sollten Sie für Administratives und Schulungen einkalkulieren.
*zum Thema Deckungsbeitrag gibt es hier eine Reihe von Blogartikel: u.a wie Sie den DB berechnen und wie Sie Fehler im Rechnungswesen vermeiden.