Vor 25 Jahren wurde Heller Consult gegründet. Deshalb geben wir unser Wissen gerne an Gründer weiter. Wie wird es bei Ihnen wohl in 25 Jahren aussehen?
Positiv Denken
Seien Sie sich Ihrer Fähigkeiten bewusst und fürchten Sie sich nicht. Meistens gilt: Es wird nie so schlimm, wie man es sich einbildet. Denn Erfolg entsteht im Kopf. Seien Sie geerdet und dankbar für jeden positiven Zuspruch. Denken in großen Dimensionen ist angesagt. Haben Sie ein großes Ziel vor Augen und brechen Sie dieses dann in kleinere, verdaubare Meilensteine runter. S.M.A.R.T. Ziele setzen. S.M.A.R.T. ist die Abkürzung für. „Specific Measurable Accepted Realistic Timely“. Ein Ziel ist nur dann ein Ziel, wenn es diese 5 Bedingungen (Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch, Terminiert) erfüllt.
Money, Money, Money
Sorgen Sie für die ausreichende Finanzierung Ihres ersten Jahres. Fangen Sie nicht mit Null oder gar einem Minus an. Banken finanzieren heutzutage nur mit Sicherheiten. Machen Sie einen Liquiditätsplan. Planen Sie zumindest auf Monatsbasis, wenn nicht sogar in Tagesdekaden (10 Tages-Schritten). Listen Sie sämtliche betriebliche Kosten auf und verteilen Sie diese nach dem Zahlungszeitpunkt in der Liquiditätsplanung. Berechnen Sie die geplanten Einnahmen. Klären Sie auf jeden Fall ab, wie sicher mit diesen Umsätzen zu rechnen ist. Sie könnten dabei auch die Wahrscheinlichkeit der Auftragserteilung als Variable einbauen und simulieren: „Wie verändern sich die Einnahmen, wenn die Wahrscheinlichkeit bei 60% oder 65% oder 80% liegt?“ Schätzen Sie die durchschnittliche Dauer vom Auftragseingang bis zur finalen Zahlung durch Ihren Kunden/Ihre Kundin. Diese Zahlungsströme tragen Sie ebenfalls in den Liquiditätsplan ein.
Zielgruppe genau abklären und Potential hinterfragen
„Mein Produkt ist für Alle“ ist kein erfolgversprechender Ansatz. Definieren Sie Ihre potenziellen Kunden präzise: welches Produkt/welche Leistungen für welche Kunden. Wo findet man sie? Alter und Geschlecht? Regionale Richtgrößen? Wie sieht Ihr „Schaufenster“ mit Ihrer Produktpalette aus?
Denken Sie darüber nach: Was machen Ihre Kunden den ganzen Tag so? Wo kann er/sie auf Sie aufmerksam werden? Im Internet? In Zeitschriften? Durch Flugblätter? Durch Empfehlungen?
Überlegen Sie vor allem: Welche Probleme haben meine Kunden? Überall dort, wo Ihre Kunden der Schuh drückt (oder schon der „Kittel brennt“), können Sie mit Ihrer Lösung punkten. Nur wenn Sie wissen, wo es brennt (oder brennen könnte), weshalb der Kunde in der Nacht nicht schlafen kann, wo seine Sorgen sind, können Sie auch die passenden Maßnahmen ergreifen, um die Probleme zu „löschen“.
Förderungen
Kalkulieren Sie nicht fix mit einer Förderung. Schauen Sie sich anfangs genau um, wo und welche Möglichkeiten es gibt. Schreiben Sie detailliert (!) zusammen, welche Schritte zu setzen sind, um in den Genuss der Förderung zu gelangen.
Beantragen Sie Förderungen unter der Devise: „Fein, wenn’s mit der Förderung klappt, aber mein Businessmodell funktioniert auch ohne sie.“
Gebührenbefreiung nach dem Neugründungsförderungsgesetzes (NeuFöG)
Um bei Neugründung von Betrieben und bei Übernahme von Betrieben Kosten zu sparen, werden Neugründungen gefördert.
Im Rahmen des NeuFöG sind bestimmte Vorgänge gebührenbefreit.
Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme sind genau geregelt und es sind nachstehende Voraussetzungen zu erfüllen:
- Eine neue betriebliche Struktur muss geschaffen werden.
- Ein Personenwechsel bei dem Betriebsinhaber muss für eine begünstigte Betriebsübertragung erfolgen.
- Der Neugründer oder Übernehmer darf sich nicht die letzten 5 Jahre gleichartig selbstständig betätigt haben, weder in Österreich noch im Ausland.
Als nicht förderungswürdig gilt die bloße Änderung der Rechtsform eines Betriebes.
Erfüllen Sie die Voraussetzungen, sparen Sie Kosten, die im Zusammenhang mit der Neugründung bzw. Betriebsübertragung stehen:
- Grunderwerbsteuer
- Gerichtsgebühren für die Eintragung in das Firmenbuch
- Gerichtsgebühren für die Eintragung in das Grundbuch
- Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung und die anfallende Kammerumlage 2
- KFZ-Ummeldung (nur bei Betriebsübertragungen)
Rechtsform, Risiko und Steuer
Sie müssen nicht sofort eine GmbH gründen.
Schätzen Sie vorerst Ihr unternehmerisches Risiko ab: Könnten Sie in eine Haftung gezogen werden? Wie hoch ist Ihr Risiko eines Scheiterns: Denn dann wäre allenfalls Ihre persönliche finanzielle Zukunft gefährdet, Ihre „Habe“ verloren. Welche Schadensfälle können Sie durch eine Haftpflichtversicherung oder durch die optimale Rechtsform absichern? Gäbe es einen Partner, mit dem Sie sich verbinden könnten? Wenn ja, in welcher Kooperationsart?
Viele GründerInnen beginnen zuerst als „Kleinunternehmer“ und erobern schrittweise die unternehmerische Welt. Steuerlich bedeutet es, als Kleinunternehmer zu starten, dass für Einnahmen keine Umsatzsteuer abzurechnen ist, sofern die Schwelle von 30.000,– € p.a. nicht überschritten wird. Doch bevor Sie hier „Hurra“ rufen, klären Sie ab, ob Ihre Kunden Private, d.h. Konsumenten sind, oder Unternehmer.
Mit der vorschnellen Entscheidung, als Kleinunternehmer zu beginnen, könnten Sie sich den Vorsteuerabzug bei der Umsatzsteuer „verbauen“. Besonders, wenn Sie im B2B starten wollen, ist es für Ihren Normalkunden völlig unerheblich, ob Sie auf den Nettopreis noch 20%*) Umsatzsteuer aufschlagen oder nicht. Der Kunde holt sich diesen Betrag als Vorsteuer zurück. Sie haben dann den Vorteil, dass Sie von allen Ausgaben, Anschaffungen oder laufenden Kosten die Vorsteuer vom Finanzamt zurückfordern können. Dazu sollten Sie auf die „Regelbesteuerung“ optieren. **)
*) Die Umsatzsteuersätze sind derzeit 20%, 10% und 13%.
**) Fragen Sie Ihren Steuerberater oder machen Sie sich bei uns ein kostenloses Erstgespräch aus.
Lebensunterhalt – Unternehmerlohn
Gerade JungunternehmerInnen vergessen, dass sie in der Anfangsphase eine Durststrecke durchlaufen. Sorgen Sie daher für die Lebenshaltungskosten wie Miete, Energie, Essen und Trinken, Gesundheit, Kleidung, Hygiene, Sport, Freizeit, Reisen vor. Hier brauchen Sie, auch wenn Sie noch so sparsam leben, eine eiserne Reserve. Vielleicht gelingt es Ihnen, die Bank zu überzeugen, Ihr Business vorzufinanzieren. Aber die privaten Bedürfnisse können Sie nur durch Erspartes oder einen Partner, eine Partnerin, die Sie in dieser Phase finanziell unterstützt, decken. Hier heißt es oft: den Gürtel enger zu schnallen.
Der Praktiker-Tipp:
Holen Sie sich Rat von erfolgreichen Unternehmern und professionellen Beratern. Business machen Sie durch die fachliche Unterstützung von Wissenden, und das sind eben UnternehmerInnen oder Selbständige, die schon selbst Erfahrungen gesammelt haben. Lernen Sie von den Besten, von den Gewinnern und meiden Sie Schwätzer.