Dieses Buch – herausgegeben vom Verein für Konsumenteninformation – ist ein Nachschlagewerk für all jene, die sich mit dem Gedanken nachhaltiger leben zu wollen, bereits auseinandergesetzt haben. Die Autorin Susanne Wolf hat für alle Lebensbereiche Anregungen für gesünderen, ressourcenschonenden und fairen Konsum zusammengetragen. Damit erspart sie uns Konsumenten eine Menge Recherchearbeit. Konkret werden die folgenden Bereiche abgedeckt, die jede und jeder im Hinblick auf Nachhaltigkeit nachbessern kann: Lebensmittel, Wohnen, Freizeit, Kleidung, Schuhe, Elektronische Geräte, Reisen, Spielsachen.
Besonders hilfreich und eine echte Unterstützung bei der Kaufentscheidung sind die Informationen zu den einzelnen Gütesiegeln (AMA, Bio, Fair Trade, MSC, etc.). Denn die sind wirklich verwirrend und geben per se keinen Aufschluss darüber, was wirklich dahinter steht. Susanne Wolf erklärt die Kriterien, die ein Produkt erfüllen muss, um die einzelnen Gütesiegel zu bekommen und gibt auch Empfehlungen ab.
Aus meiner Sicht ein bisschen knapp gehalten sind die Hintergründe – z.B. Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter, Auswirkungen der Überfischung, etc. Dieses kleine Manko wird jedoch durch einen umfangreichen Serviceteil am Ende jedes Kapitels wettgemacht: Dieser enthält zahlreiche nützliche Weblinks, anhand derer der/die LeserIn sich in die einzelnen Themengebiete vertiefen kann.
Die Lektüre des Buches trägt auf jeden Fall dazu bei, das eigene Kaufverhalten und den gesamten Lebensstil zu überdenken. Ich frage mich seither vermehrt: Was brauche ich eigentlich wirklich? Sollte ich nicht weniger kaufen, das aber dafür mit gutem Gewissen? Was kann ich vielleicht noch irgendwie verwerten? Was kann für andere noch nützlich sein?
Ich hoffe jedenfalls es tut sich in diesem Bereich noch sehr viel sodass zahlreiche aktualisierte Neuauflagen nötig werden. Wenn das auch nicht so nachhaltig ist.
Das Buch sollte Pflichtlektüre sein. Gekoppelt mit einem Nachhaltigkeitsführerschein?
Zu erwerben ist es z.B. hier – eine Leseprobe gibt es auch!
Die Rezension ist ursprünglich in der April-Ausgabe (2014) des Südwind-Magazin erschienen.