Vorsorge bei Betriesunterbechung

Betriebsunterbrechung – so sorgen Sie vor!

Gratulation! Sie haben Ihr eigenes Unternehmen und sind Ihr eigener Chef.  Aber was passiert, wenn Sie krank werden oder einen Unfall haben? Der Geschäftsbetrieb wird unterbrochen. Dies kann immense finanzielle Auswirkungen haben.

In diesem Gastbeitrag schreibt Monika Maximilian, selbstständige und staatlich befugte Vermögensberaterin, über Möglichkeiten zur Vorsorge und gibt Tipps worauf Sie unbedingt achten müssen:

Zuerst einmal muss man unterscheiden, ob die Betriebsunterbrechung aufgrund von Elementarschäden (wie Feuer / Sturm / Wasserschaden / Einbruch usw.) entsteht oder ob es zu einer Betriebsunterbrechung aufgrund von Krankheit oder Unfall kommt. Beide Ursachen sind für den Unternehmer/dieUnternehmerin und das Unternehmen sehr unangenehm und können das Unternehmen zum Stillstand bringen und herbe finanzielle Verluste mit sich ziehen.

Worst Case Szenario

Das Worst Case Szenario ist aus meiner Sicht der Gesundheitsverlust und die damit verbundene Berufsunfähigkeit, egal ob aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls. Ganz schlimm ist es, wenn daraus noch eine Pflegebedürftigkeit entsteht und all diese Risiken nicht abgesichert wurden. Wenn der Unternehmer/die Unternehmerin auch nicht genügend Kapital angespart hat, um auf dieses im Fall des Falles zugreifen zu können, ist der finanzielle Ruin vorprogrammiert. Als Beispiel: der minimalste Pflegebedarf kostet in Österreich € 2.500 pro Monat. Die durchschnittliche Dauer der Pflegebedürftigkeit sind sechs Jahre. Wir reden hier von einem Kapitalaufwand von € 180.000 für diese 6 Jahre.

Über 800.000 Unfälle ereignen sich pro Jahr in Österreich. Statistisch erleidet jede/r zehnte ÖsterreicherIn einmal im Jahr einen Unfall. Knapp drei Viertel der Unfälle passieren in der Freizeit. Der Anteil der Arbeits- oder Schulunfälle macht nur 20% aller Unfälle aus. Seitens des Gesetzgebers ist nur der Arbeitsunfall abgesichert.

4 Mio. Erwerbstätigen stehen rund 470.000 Invaliditäts-, Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitspensionen gegenüber (>10%). Jede/r fünfte ÖsterreicherIn scheidet wegen Berufsunfähigkeit vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Jede fünfte Pension ist eine Invaliditäts-, Berufs-/oder Erwerbsunfähigkeitspension. Drei von zehn Betroffenen sind jünger als 45 Jahre. Die durchschnittliche monatliche Berufsunfähigkeitspension beträgt derzeit € 964,- pro Monat (sofern überhaupt Anspruch darauf besteht).

Die häufigsten Ursachen sind nicht Unfälle (nur 3%), sondern Krankheiten des Nervensystems wie Depressionen, Burnout etc. (32%), gefolgt von Krankheiten wie Bandscheibenvorfall, Wirbelsäulenverkrümmung, Arthrose etc. Gerade UnternehmerInnen sind immer mehr davon betroffen.

Auch Feuer im Betrieb kann das fatale Folgen haben. Nehmen wir als Beispiel eine Tischlerei, die zur Gänze abbrennt. Ich kenne keinen Unternehmer, der sofort auf ein anderes Geschäftslokal mit den dementsprechenden Maschinen ausweichen könnte. In der Regel dauert es Monate, um die Tischlerei wieder zum Laufen zu bringen. Wenn diese Art von Risiko nicht versichert ist, hat das natürlich auch finanziell fatale Folgen.

Möglichkeiten zur Vorsorge

Man kann alles rund um den Betrieb absichern, d.h. alles was mit der Betriebsstätte zu tun hat.

Achtung: bei EinzelunternehmerInnen, die ihr Gewerbe bei sich zu Hause angemeldet haben. Hier muss man auch eine besondere Absicherung für das Arbeitszimmer schaffen, weil das „Gewerbe“ nicht automatisch in der Haushaltsversicherung mitversichert ist.

Dann gibt es alles um die GESUNDHEIT. Dazu habe ich meinen Notfallkoffer. Enthalten sind:

  • Unfall
  • Berufsunfähigkeit
    Bei Berufsunfähigkeit länger als ½ Jahr für die Dauer der gesamten Erwerbsfähigkeit (also bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter).
    Hier wird eine monatliche Rente im Falle der Berufsunfähigkeit ausbezahlt.
  • BUFT (= Betriebsunterbrechung für freiberuflich Tätige)
    Das ist eine Art „Taggeld“, wo der Unternehmer/die Unternehmerin für den Fall der Krankheit auf max. 360 Tage abgesichert werden kann.
  • Pflegebedürftigkeit
    Auch hier gibt es  Lösungen, für den Fall des Falles mit einer monatlichen Rente abgesichert zu werden.

Berechnung der Versicherungssumme

Sämtliche Absicherungen, egal ob für Betriebsstätten oder Personen, sind individuell zu besprechen und zu berechnen. Um hier die wirklich richtige maßgeschneiderte Lösung für sich und sein Unternehmen zu finden, bedarf es einer genauen „Risikoanalyse“ durch einen Finanzprofi, der die gesamte IST-Situation analysiert.

Über die Autorin

Monika Maximilian Betriebsvorsorge

Fotograf:Martin Lifka

Monika Maximilian ist ganzheitliche, lebensbegleitende Finanz- und Vermögensberaterin. Mehr über Monika Maximilian erfahren Sie in diesem Film über sie.

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