Airbnb & Steuern: Wenn das Finanzamt mit „eincheckt“

Endlich kann man seine Couchsurfer-Karriere auf ein ganz neues Level heben und dabei auch noch Geld verdienen. Doch bevor Du Dich von den ganzen €-Zeichen in den Augen blenden lässt, solltest Du wissen, dass auch bei Airbnb-Einnahmen das Finanzamt ein Stück vom Kuchen abhaben möchte und es steuerlich einiges zu beachten gibt, bevor Du Deine Wohnung auf österreichischem Boden vermietest: 

Vergewissere Dich zuerst, ob Du Deine Immobilie überhaupt vermieten darfst. Auch als Eigentümer kann es vorkommen, dass man ohne behördliche Genehmigung auf Plattformen wie Airbnb oder Booking.com nicht inserieren darf. 

Brauche ich einen Gewerbeschein, wenn ich meine auf Airbnb Wohnung vermieten möchte?

Als Faustregel gilt: Übst Du Deine Tätigkeit in Österreich

  • selbstständig,
  • regelmäßig
  • und mit Gewinnerzielungsabsicht aus,

dann musst Du ein Gewerbe anmelden. Einige Ausnahmefälle, die die Privatzimmervermietung betreffen, gibt es allerdings. Aber Vorsicht: das hängt stark vom konkreten Einzelfall und einer Gesamtbetrachtung ab.

Beispiel: 

Sophie hat ihre kleine Eigentumswohnung für kurze Zeit zur Vermietung inseriert. Frische Wäsche, TV und Wlan wurden zur Verfügung gestellt. Weiters hat sie die Immobilie auf Internetportalen beworben und Miete, jenseits einer normalen Wohnraummiete, verlangt.  Diese Kriterien sind beim Verwaltungsgerichtshof bereits ausschlaggebend, um Sophie als gewerblich einzustufen.

Eine Sonderform ist die „Häusliche Nebenbeschäftigung“. Diese fällt nicht unter die Gewerbeordnung. Häusliche Nebenbeschäftigung bedeutet, dass die Gäste in demselben Haus aufgenommen werden, in dem der Gastgeber wohnt und seinen Haushalt führt. 

Das ist zum Beispiel bei vielen landwirtschaftlichen Betrieben, die neben der Tätigkeit noch die Vermietung von Privatzimmern anbieten („Urlaub am Bauernhof“), der Fall. 

Eine detaillierte Auflistung findest Du hier:  

 

 

 

 

 

 

 

Welche Steuern muss ich als Airbnb-Gastgeber abführen?

Seit 2020 ist Airbnb verpflichtet, Informationen über die Vermietung an das österreichische Finanzamt weiterzuleiten. Erzielst Du im Jahr mehr als 35.000 Euro an Umsatz, muss neben der Einkommenssteuer definitiv auch Umsatzsteuer und möglicherweise eine Ortstaxe abgeführt werden.

Einkommensteuer

Vermietest Du in Österreich neben Deinem Dienstverhältnis eine Wohnung über Airbnb und erzielst daraus Einkünfte über 730 € pro Jahr, sind die Einnahmen zu versteuern und in die Steuererklärung aufzunehmen. 

Lebst Du rein aus der Vermietung als einzige Einkunftsquelle, so besteht erst ab Einkünften von über € 11.000 Einkommensteuerpflicht.  

In Österreich beträgt der progressive Einkommensteuertarif bis zu 55%. Der anzuwendende Steuersatz hängt vom Gesamteinkommen ab, das Du hast.

Umsatzsteuer

Erzielst Du im Jahr mehr als 35.000 Euro an Umsatz/Kalenderjahr muss definitiv auch Umsatzsteuer abgeführt werden.

Orstaxe 

In den meisten Fällen müssen Gastgeber einer „Ortstaxe“ entrichten – die jeweiligen Bestimmungen variieren von Bundesland zu Bundesland. In Wien müssen sich GastgeberInnen für die Entrichtung der Orstaxe bei der Stadt Wien registrieren und diese bis zum 15. des folgenden Monats entrichten. 

Hinweis: Auch bei der Sozialversicherung entstehen Pflichten. (Als Neuer Selbständiger bist Du dann nach dem GSVG pflichtversichert, wenn Deine Einkünfte über der Versicherungsgrenze liegen – Die Versicherungsgrenze im Jahr 2023 beträgt EUR 6.010,92 jährlich.)

Brauche ich einen Steuerberater, wenn ich Einnahmen über Airbnb erziele?

Sobald Du eine Steuererklärung abzugeben hast, empfehlen wir, den Service eines Steuerberaters in Betracht zu ziehen. Außer, Du verfügst selbst über betriebswirtschaftliches und steuerrechtliches Wissen und kannst dieses praktisch umsetzen, dann ist ein Steuerberater nicht zwingend notwendig. Natürlich hat ein Steuerberater immense Vorteile. Mit seiner Erfahrung unterstützt er Dich Steuern zu sparen.

Ein kompetenter Steuerberater kann dazu beitragen, dass alle möglichen kreativen Ideen zur Steueroptimierung berücksichtigt werden. Durch seine professionelle Herangehensweise und sein Fingerspitzengefühl kann er auf legale Weise dazu beitragen, dass Dein steuerliches Ergebnis verbessert wird. 

 

 

 

 

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