Wie ermittle ich den Break-Even-Point

Wie ermittelt man den Break-Even-Point?

Für die wirtschaftliche Steuerung eines Unternehmens – insbesondere in der Anfangsphase oder bei konjunkturellen Einbrüchen – ist die Break-even-Analyse wesentlich, wenn nicht sogar lebensnotwendig, um zu erkennen, bei welchem Umsatzvolumen gerade noch eine Vollkostendeckung erzielt werden kann.

Der Begriff Vollkosten umfasst:

  • die variablen Kosten – also jene Kosten, die für die Erbringung der Betriebsleistung erforderlich sind. Im Handel wird dies der prozentuelle Wareneinsatz sein, bei Produktionsunternehmen der Waren/Materialeinsatz plus der variablen Personalkosten.
  • die fixen Kosten
  • den Unternehmerlohn
  • allenfalls weitere kalkulatorische Kosten, wie unternehmerisches Risiko, kalkulatorische Zinsen etc.

Diese Vollkostendeckung wird auch Break-even-Point (kurz BEP), Gewinnschwelle oder Mindestabsatz genannt.

Den Break-Even-Point grafisch ermitteln

In der Grafik zeigt die horizontale hellrote Linie die fixen Kosten, also die Kosten, die auch bei einer Produktions- bzw. Absatzmenge von NULL anfallen. Auf diese Kosten werden noch die variablen Kosten (der Produktion) „gesetzt“, die ebenfalls verdient werden müssen. Daraus ergibt sich die Gesamtkostenkurve (dunkelrote Linie). Der BEP wird an der Schnittstelle zwischen der Gesamtkostenkurve (variable und Fixkosten der Periode) und der Erlöskurve (grüne Linie) erreicht. Darüber hinausgehende Erlöse der Periode führen zu einem Gewinn.

Break-Even-Point grafisch ermitteln

Quelle: http://www.gevestor.de

Die rechnerische Ermittlung des Break-Even-Points (der Gewinnschwelle)

Schritt 1: Ermittlung der Fixkosten einer Periode (in der Regel 1 Jahr)
Beispiel: Die Jahres-Fixkosten (Miete, Personal, Telefon, Versicherungen, Buchhaltung, Instandhaltungen etc.) machen 120.000,00 € aus (12 Monate)

Schritt 2: Das Unternehmen wird als Einzelunternehmen oder Personengesellschaft geführt. Der Unternehmer will daher einen Unternehmerlohn von 3.000,00 € pro Monat vor Steuern verdienen.

Schritt 3: Es werden die Fixkosten inkl. Unternehmerlohn ermittelt: d.s. 120.000,00 plus 12 mal 3.000 = 36.000 = gesamt 156.000,00 € pro Jahr.

Schritt 4: Ermittlung der variablen Kosten (in Prozent des Umsatzes) – Waren- oder Leistungseinsatz
Beispiel: Der Prozentsatz der variablen Kosten beträgt 45%. D.h. der Deckungsbeitrag für die Deckung der Fixkosten inkl. Unternehmerlohn berechnet sich mit 55% = 100% minus 45% variable Kosten.

Schritt 5: Die Fixkosten inkl. Unternehmerlohn werden durch den DB-Prozentsatz dividiert = 156.000,00 € dividiert durch 55%: Der Mindestumsatz, um einen Deckungsbeitrag von 156.000,00 € zu erzielen, beträgt daher 283 636,36 €.

Schritt 6: Verprobung der Berechnung: Der Mindestumsatz von 283 636,36 € wird mit dem Deckungsbeitrags-Prozentsatz 55% multipliziert. Dies ergibt 156.000,00 €.

Schritt 7: Es empfiehlt sich, den monatlichen Mindestumsatz zu berechnen: Dieser beträgt rund 24.000,00 € (exakt: 23 636,36 €)

Und hier nocheinmal, wie das in Excel ausschauen könnte:

Berechnung Break-Even-Point in Excel

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Ein Gedanke zu „Wie ermittelt man den Break-Even-Point?

  1. Liebe Liss,

    ein sehr wertvoller Beitrag vor allem für Start-Ups interessant. Wird natürlich gleich abgespeichert und verteilt.

    Alles Liebe,
    Sebastian ithelps

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