steuerliche betrachtung von krypto

Mining – Strom, Steuer und Selbständige Tätigkeit

Sie überlegen zu Minen? Dann gibt es ein paar Dinge, die Sie (steuerlich) beachten sollten!

Mining ist NICHT das Schürfen nach Bitcoins. Es geht nicht darum, dass neue Coins erschaffen werden und diese dann ins System zu bringen. Das Grundprinzip von Mininig ist, dass ein Proof-of-Work entsteht.

Teil 1 unserer Serie zu Mining startet:

Wie sieht der Verdienst mit Mining aus?

In erster Linie entstand Mining für Bitcoin. Mining erweitert die Blockchain. Dadurch entstehen neue Blöcke. Transaktionen werden direkt in der Blockchain erfasst. Jede Transaktion ist dabei ein Eintrag innerhalb eines Blocks. Gerade dann kommen das Mining und die Miner ins Spiel. Miner bestätigen die Transaktionen innerhalb des Blocks. Hierfür wird Rechenleistung (CPU) gebraucht, die von den Minern zur Verfügung gestellt wird. Im Gegenzug erhalten Miner durch den Algorithmus neu ausgeschüttete Bitcoins und verdienen durch die Transaktionsgebühren der User. Das Verfahren heißt Proof-of-Work, das ist eine Arbeitsbestätigung, die Schummeln oder Faken verhindert.

Bei Bitcoin werden die Transaktionen auf diese Weise bestätigt. Bei Ether gibt es andere Algorithmen und Verfahren. Es werden GPU-Rigs eingesetzt. Ohne Mining und Miner funktioniert das Prinzip der Kryptowährungen nicht, da jede Transaktion bestätigt werden muss.

Was braucht man zum Minen?

Theoretisch kann man mit jedem Computer mit ausreichender CPU minen. Aber die Blockchain wird immer länger und benötigt immer mehr Rechenleistung. Beim Minen stellt man also seine Rechenleistung oder seine GPU-Rigs zur Verfügung. Für Bitcoin gibt es Hardware wie ASIC. ASIC steht für Application Specific Integrated Circuits. Für andere Kryptowährungen wie z.B. Ether werden Grafikkarten benutzt. Übrigens plant Ethereum den Umstieg auf Proof-of-Stake.

Was braucht man noch?

Strom, Strom, Strom.

Sidenote: In Island steht eine der größten Bitcoin Mine der Welt. Warum Island? Weil Strom dort grün (Vulkanenergie unter der Erde) und sehr günstig ist (6 Cent pro Kilowattstunde).

Ohne Kühlvorrichtung durch Ventilatoren geht es kaum, da sich Bitcoin Hardware sich schnell überhitzen kann (Ausfallsrisiko).

In eine leistungsfähige Hardware steckt man viel einiges Geld. Der Proof-of-Work Prozess ist langwierig.

Der Return on Investment (ROI)

Investition und laufende Kosten amortisieren sich nicht mehr so rasch wie zu Beginn des Bitcoin-Booms, das kann schon mehr als ein Jahr dauern.

Die Grafikkarten sind übrigens Anfang dieses Jahres preislich stark gestiegen.

Wie sieht es mit Mining und der Steuer aus?

Steuerlich sind Kryptowährungen Wirtschaftsgüter: daher sind Bitcoin, Ether, Ripple und co. keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Der Bitcoin, auch wenn man ihn gegen Euro tauschen kann, stellt keine offizielle Währung oder Geld dar.

Wie berechnet man den Gewinn?

Laufende Einnahmen (als Gegenleistung, in Kryptowährung)

– laufende Betriebskosten, z.B. Strom

– anteilige Investitionskosten: ein GPU-Rig kann beispielsweise 3.000 € oder mehr Euro kosten. Diese Anschaffung ist auf die betriebliche Nutzungsdauer zu verteilen, d.h. abzuschreiben. Z.B. auf 3 Jahre. Dann macht die Abschreibung 1.000 € pro Jahr aus.

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Gewinn vor Steuern = Bemessungsgrundlage für die Einkommensteuer

Beim Mining handelt es sich in der Regel um gewerbliche Einkünfte. Vorausgesetzt, es handelt sich um eine selbständige nachhaltige Tätigkeit mit Gewinnerzielungsabsicht und man ist am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr beteiligt.

Es können aber auch Einkünfte aus Vermietung von Sachinbegriffen sein. Alternativ kann es sich auch um Beteiligungen handeln. Alles ist möglich, es hängt von der Ausgestaltung des Vertrages ab. Miningpools können im Inland agieren, aber auch grenzüberschreitend. Dann gelangt das jeweilige Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den Ländern zur Anwendung.

FIAT oder Krypto

Sie erhalten dann im Gegenzug Kryptowährungen, wechseln Sie diese sofort in FIAT, oder HODL* – Sie hoffen auf eine Wertsteigerung? Dann wird es noch komplizierter oder?

Leider, Sie kommen nicht daran vorbei, einen Steuerberater beizuziehen.

Sie haben noch weitere Fragen?

Gerne gehen wir diese mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch durch. Dabei stellen Sie mit uns die verschiedenen Szenarien zusammen, um aus einem Bouquet an Varianten die für Sie Beste zu wählen. Schicken Sie uns doch ein Mail an crypto@hellerconsult.com  und vereinbaren Sie ein kostenloses 15-minütiges Telefongespräch.

* P.S.: Kennen Sie Story rund um den Bitcoin-Meme HODL? Im Dezember 2013 brach der Bitcoin-Kurs stark ein. Ein Krypto-Veteran namens „GameKyuubi“ schrieb im Bitcoin Talkforum: Meine Freundin ist in einer Lesbenbar, der Bitcoin-Kurs bricht ein, doch ich verkaufe nicht, sondern behalte meine Coins. Ich bin „…a bad Trader. … so i’ve had some whiskey“…  Vielleicht zu viele Whiskys? Denn im Titel stand: „I AM HODLING“. Seitdem wird HODL und HODLING als der Begriff für „HALTEN“ einer Kryptowährung verwendet.

HODL/HODLING

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Kontaktieren Sie uns: +43 1 310 60 10 52 oder info@hellerconsult.com