ideenkiller

Entwaffnen Sie Ideenkiller!

„Was unsere Epoche kennzeichnet, ist die Angst, für dumm zu gelten, wenn man etwas lobt, und für gescheit zu gelten, wenn man etwas tadelt.“
(Jean Cocteau)

Dieses Zitat von Jean Cocteau wird in kreativen Meetings regelmäßig bestätigt. Viele Ideen werden nicht umgesetzt, da sie nur allzu rasch von anderen Teilnehmern kritisiert und regelrecht abgeschossen werden. Meistens verwenden die Kritiker dabei so genannte Killerphrasen wie zum Beispiel „Das geht doch nie …“ oder das allseits beliebte „Ja, aber …“.

Das ist schade. Denn dadurch stirbt – um in dieser Metapher zu bleiben – nicht nur die Idee selbst, sondern auch die Lust, weiter nach neuen Einfällen zu suchen. Wozu auch? Diese Unlust wirkt sich auch auf die Produktivität der nächsten Meetings aus. Irgendwann erstarrt das ganze Team in Einfallslosigkeit.

Zum Glück gab und gibt es immer wieder Menschen, die sich von Ideenkillern nicht mundtot machen lassen. Hier ein paar historische Killer-Argumente zur Illustration (und Erheiterung):

Das Pferd wird es immer geben, Automobile hingegen sind lediglich eine vorübergehende Modeerscheinung.
Der Präsident der Michigan Savings Bank, 1903

Wer zum Teufel will Schauspieler sprechen hören?
Harry M. Warner, Präsident von Warner Brothers, zur Idee des Tonfilms, 1927

Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.
Thomas Watson, Vorsitzender von IBM, 1943

Es gibt keinen Grund, warum irgend jemand einen Computer in seinem Haus wollen würde.“
Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977

640 KB sollten genug für jedermann sein.“
Bill Gates, 1981

Wir mögen deren Geräusche nicht, und Gitarrenmusik ist am Aussterben.“
Decca Recording Co zu den Beatles, 1962

Diese Liste ließe sich ewig fortsetzen. Sie merken, worauf ich hinaus will? Hätten die so angesprochenen (und angegriffenen) kreativen Köpfe sich dadurch entmutigen lassen, gäbe es heute keine Autos, keinen Tonfilm, keine leistungsfähigen PCs und kein Weißes Album von den Beatles.
Die gute Nachricht: Wenn man sie einmal als klassische Killerphrasen enttarnt hat, verlieren diese Aussagen an Durchschlagskraft. Ideenkiller sind ja selbst nicht besonders kreativ. Ihre Standardsätze wiederholen sich.

So können Sie sich dagegen wappnen

Wenn Sie in der Gruppe arbeiten, können Sie zum Beispiel gemeinsam typische Killerphrasen sammeln und an eine „Pinwand des Grauens“ heften. So entlarvt können diese in Meetings sogar Heiterkeit auslösen! Oder was halten Sie von einer Runde Killerphrasen-Bingo?

In seinem spannenden Buch „Kribbeln im Kopf“ empfiehlt Autor und Kreativitäts-Guru Mario Pricken, sich auf Standard-Killerphrasen eigene Standard-Entwaffnungs-Antworten einfallen zu lassen und diese regelmäßig anzuwenden. Dazu bringt er folgende Beispiele:

  • Killerphrase: „Daraus wird doch nie was!“
    Entwaffnung: “Richtig, denn die Idee wurde soeben untergraben.“
  • Killerphrase: „Warten wir lieber die Entwicklung ab!“
    Entwaffnung: “Bis uns die anderen überholen …
  • Killerphrase: „Das funktioniert nicht!“
    Entwaffnung: “Was für eine tolle Idee!
  • Killerphrase: „Bei uns ist alles ganz anders!“
    Entwaffnung: “So wird es auch bleiben.“
  • Killerphrase: „Damit könnte ja jeder kommen!“
    Entwaffnung: “Absolut richtig!“
  • Killerphrase: „Auf Ihre Idee werden wir noch zurückkommen!“
    Entwaffnung: “Ja, nur wann?
  • Killerphrase: „Diese Idee funktioniert nicht!“
    Entwaffnung: “Was wäre, wenn …?

Entwickeln Sie eigene Entwaffnungs-Antworten, die zu Ihnen und Ihrem Team passen. Schaffen Sie eine solide Verteidigungsstrategie gegen Ideenkiller, um Ihren Einfällen eine Überlebenschance zu geben.

Bei anhaltenden Ideenblockaden in Ihrem Team kann auch eine professionelle externe Moderation helfen. Sie achtet darauf, dass Brainstorming-Regeln eingehalten werden und Killerphrasen keine Chance bekommen.


 

Petra Hennrich

(C) Peter Rauchecker

Petra Hennrich ist systemische Coachin, Trainerin und Autorin. Als „alter Hase“ in der Werbebranche mit über zwanzig Jahren Agenturerfahrung beschäftigt sie sich schon seit ihrer Jugend mit dem Thema Kreativität. Heute vermittelt sie das so gesammelte Wissen in Einzelcoachings und Seminaren, und moderiert Brainstorming-Sessions in Firmen und Institutionen. 2013 erschien ihr Buch „Brainstorming for One. 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität.“ (Junfermann Verlag, Paderborn).

 

 

 

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